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Emotionen in der Traditionellen Chinesischen Medizin

Emotionen in der Traditionellen Chinesischen Medizin

Sicher kennst du auch die Bemerkung „dem ist eine Laus über die Leber gelaufen“, oder?
Wenn man anfängt, sich mit der TCM, der Traditionellen Chinesischen Medizin, zu beschäftigen, dann ergibt das Ganze sogar einen tieferen Sinn… Aber von vorne!

Uni Hamburg, Herbst 2019 – mein erster Kontakt mit „Emotionen in der TCM“

Es war Herbst 2019, meine zweite Vorlesung in der Universität Hamburg, die im Rahmen meiner Ausbildung zur Tierheilpraktikerin stattfand. Dozentin war eine versierte Tierärztin, die nach einer Anatomie/ Physiologie Vorlesung noch über eines ihrer Spezialgebiete, die Akupunktur, referierte. Sie stellte unter anderem die Wandlungsphasen und Elemente der Traditionellen Chinesischen Medizin vor.
In der TCM gibt es 5 Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser), welchen verschiedene Assoziationen zugeordnet sind, zum Beispiel Farben, Jahreszeiten, Organe bzw. Funktionskreise sowie Emotionen. 

In der TCM gibt es 5 Elemente: Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser. Den Elementen werden verschiedene Assoziationen zugeordnet, zum Beispiel Farben, Jahreszeiten, Organe bzw. Funktionskreise sowie Emotionen.

Die Dozentin beschrieb den „Typ Holz“, zugeordnete Emotionen Wut/ Zorn und erzählte Anekdoten von ihrem eigenen Hund. Dominant, braucht Freiraum, ist tendenziell gereizt, das war so in etwa die Beschreibung. Und ich dachte nur „Wie wäre es denn mal mit Erziehung, dann braucht man auch keine komischen Erklärungen mit Wandlungsphasen!“ … Heute schäme ich mich für mein vorschnelles Urteil und bin zutiefst dankbar, dass mir das Schicksal, oder wer oder was auch immer, „Clooney“ schickte. Clooney ist mein eigener Hund, der 2019 ein neues Familienmitglied wurde und kurze Zeit nach der besagten Vorlesung mein „Hundebesitzer-Weltbild“ auf links drehte und mir ein neues Verständnis für Verhalten und etwaige Hintergründe verschaffte, also quasi mein „TCM-Türöffner“ und Lehrmeister war und ist. 

„Clooney“ war und ist mein Lehrmeister für das Thema „Emotionen in der TCM“

Ein neues Weltbild – Danke, Clooney!

Clooney ist die perfekte Mischung aus einnehmend/charmant und dominant/willensstark… nun ja, zumindest aus heutiger Sicht. Hat man einen drei Monate alten Welpen, der nur vor Selbstsicherheit und Führungswillen strotzt und abends (nur abends!, Stichwort Organuhr) zu schlechter Laune neigt, ist das erstmal ein ziemlicher Schock, besonders wenn man bereits mehrere Hunde (selbe Rasse, ähnliches Temperament) eines ganz anderen Elemente-Typs hatte und der Welpe als „liebster aus dem Wurf“ deklariert wurde. Aber zurück zur TCM. Was heißt das nun mit den Elementen und Emotionen? Es gibt Grundkonstitutionen, Beispiel Hund der Dozentin und Clooney = Typ Holz. Typ Holz neigt – Aufgepasst! – wenn er im Ungleichgewicht (!) ist, dazu, gereizt bis zornig zu sein. Wenn er allerdings im Gleichgewicht ist, ist er aktiv, tatkräftig, mutig, gerecht und wohlwollend, anderen zugewandt. Kann sich ein Holztyp entfalten, wird er Eigenschaften der nächsten Wandlungsphase annehmen, ein fröhlicher, warmherziger (Feuer-)Typ entsteht. 

Die Elemente-Typen haben verschiedene Eigenschaften und Stärken. Geraten sie aus ihrem Gleichgewicht, können Verhaltensauffälligkeiten wie Reizbarkeit, Angst, Hysterie oder Apathie entstehen.

Die Fünf Elemente

Ein kurzer Überblick über die weiteren vier Elemente: Der Feuer-Typ ist sehr energiegeladen, seine Emotion ist die Freude, die jedoch – gerät er aus dem Gleichgewicht – in Hysterie umschlagen kann. Der Erde-Typ ist grundsätzlich sehr ausgeglichen und verträglich, er neigt jedoch dazu, sich zu sorgen. Der Metall-Typ kann sehr zurückgezogen, in sich gekehrt sein. Ist er in seiner Mitte, kommen jedoch seine Stärken zum Vorschein: strukturiert, vernünftig und gerechtigkeitsliebend. Der Wasser-Typ hat die Tendenz ängstlich und unsicher zu sein, seine Stärken sind Kreativität und eine ruhigere Energie. Alle Elemente ließen sich noch deutlich länger beschreiben und auch soll erwähnt werden, dass meist Mischtypen existieren und sich Schwerpunkte im Laufe des Lebens verlagern können und Ausprägungen sanfter werden – gute bzw. passende Lebensbedingungen vorausgesetzt! 

Dies soll und kann nur einen winzigen Einblick geben, aber ich hoffe, es wird deutlich, was (alleine aus TCM-Sicht) alles hinter Emotionen und Verhalten stecken kann und was durch diese Einsicht für Möglichkeiten entstehen.

Jedes Element kann man sowohl durch angepasstes Verhalten und abgestimmtes Training, durch spezielle Fütterung sowie durch Akupunktur und Phytotherapie unterstützen. Jedes Element hat seine Vorzüge und – sagen wir – Herausforderungen. Ich habe meinen „Holz-Typ“ kennen und lieben gelernt und würde es nicht mehr anders haben wollen. 

Jeder „Element-Typ“ kann individuell unterstützt werden… Umgang, Training, Fütterung bis hin zu therapeutischen Maßnahmen wie Akupunktur und Phytotherapie erhalten bzw. stellen es wieder her – das persönliche Gleichgewicht.

Hast auch du einen ganz besonderen vierbeinigen Partner an deiner Seite? 
Was sind deine Erfahrungen, was hast du von ihm lernen können?